Elektrotechnik und speziell Funktechnik hat mich schon als Jugendlicher interessiert. So habe ich, wird wohl heute verjährt sein, drahtlose Mikrofone für UKW und Mittelwellensender gebaut. Der Mittelwellensender bestand aus einem Steuersender mit Hartley-Oszillator und einer nachgesetzten Endstufe, welche nach der Methode der Heising-Modulation moduliert wurde. Die Antennenanpassung erfolgt mit einem üblichen Collins-Pi-Filter. So konnte mit einem ebenfalls im Eigenbau entstandenen Mischpult Rundfunkbetrieb mit Musik und Durchsagen durchgeführt werden. Ein Freund half mir tatkräftig dabei. Zum Glück sind wir weder verraten noch erwischt worden. Wir haben in unserer technischen Begeisterung total die Folgen dieser "Freizeitbeschäftigung" unter den damaligen politischen Verhältnissen übersehen.
Später auf der "Penne" bauten wir nach einer Bauanleitung aus einem Heft, es hieß "hobby" (Nr.7 Juli 1956)zwei Funkgeräte für das 2m-Band. Quer durch den Ort und von Berg zu Berg ging es hervorragend. Das Beschaffen der Anodenbatterien war schwierig. Wir haben sie dann an interessierende Mitschüler verkauft, das Geld in ein Moped gesteckt. Was aus den Geräten geworden ist, wissen wir nicht. Lediglich das alte Heft hat meine Mutter wiedergefunden. Die Bauanleitung habe ich eingescannt(Achtung 12MB). Für echte Röhrenfans bestimmt eine Anregung. Über meine "Westverwandschaft" besorgten wir uns die amerikanische Röhre 958A (Bild), hier das Datenblatt.
So enstand auch der Wunsch zu einem Studium in dieser Richtung, ich studierte dann an der Technischen Universität Dresden Elektroakustik. Landete also nach meinen ersten Kontakten mit Röhren im Barkhausenbau der TU Dresden. Stolz bin ich, daß ich noch bei Prof.Recknagel Experimentalphysik, bei Prof.Lunze E-Technik, bei Prof.Wunsch Feldtheorie (oh,die Klausur), bei Prof.Vielhauer Leitungstheorie und bei Prof.Reichardt und Kraak Akustik hören konnte.
Funktechnisches Interesse bestand nachwievor. In meiner Beurteilung meines Abiturzeugnisses stand "Rolf leistete gesellschaftliche Arbeit nur unter Anleitung", so war nach Abklärung der Verhältnisse an eine Sendelizenz in der ehemaligen DDR nicht zu denken, zumal ich auch keiner sog. Massenorganisation angehörte. So ruhte der Gedanke daran bis zur Wende.
Nach dem Praktikum im Rundfunk-und Fernsehtechnischen Zentralamt in Berlin-Adlershof und meiner Diplomarbeit im Institut für Elektroakustik der TU Dresden nahm ich eine Tätigkeit in den Keramischen Werken Hermsdorf auf.
Ich war dort im Institut für Technische Keramik als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Das Aufgabengebiet umfasste die Produktentwicklung und Applikation.
Noch heute arbeite ich im selben Gebäude, in fast den selben Räume, aber seit 1992 unter einem neuen Arbeitgeber. Weiterhin bin ichmit Produkten beschäftigt, welche ich in ihrem technischen Prinzip schon lange kenne und in der Vergangenheit daran gearbeitet habe.
Neben Funktechnik haben mich schon immer Fahrzeuge und Motoren interessiert, so habe ich bis zur Wende mich mit Motorrennsport aktiv beschäftigt. Sogar in die DDR-Nationalmannschaft haben wir es geschafft. Ich habe Mechaniker an einem Rennwagen der Klasse B8 gemacht. Wir hatten die Startnummer 94. Die Rennwagen waren Eigenbau. Etwa alle zwei Jahre entstand ein neuer.
Nach der Wende griff ich den Gedanken Funkamateur zu werden wieder auf, zumal jetzt keine politischen Hindernisse mehr vorhanden waren. Jetzt war nur noch der eigene Fleiß für die Prüfung bei der Behörde entscheidend und nicht noch zusätzlich Parteimitgliedschaft oder "Linientreue" zum SED-Regime.
Mit Hilfe eines OM's aus dem Ortsverband Hermsdorf X25 konnten wir in einer kleinen Gruppe uns auf die Prüfung vorbereiten.
Im November 1991 war es dann soweit, ich bekam mein erstes Rufzeichen der Klasse C.
In 1993 folgte dann die Klasse A mit DH1AKO und ein Jahr später die Klasse B mit meinem heutigen Rufzeichen.
Besonderes Interesse hat sich bei mir zu mobilen und portablen Funkbetrieb entwickelt, auch aus dem Grund heraus, da ich seit mehr als 25 Jahren Wasserwandern auf eigenen Kiel mit der Familie betreibe. Wir haben mit kleiner Bootsausrüstung (Delphin 140) angefangen, dann zwei Boote selbst gebaut und schließlich unser heutiges Boot 1988 angefangen zu bauen. 1989 erfolgte die Erstwasserung, seit dem haben wir es kontinuierlich ausgebaut, Funk ist seit Anfang an an Bord. Neben Amateurfunk auch Seefunk mit einer getrennten Anlage. Dort mit dem Rufzeichen DH7479 "SKIPPER" der MMSI 211151620 (Maritime Mobile Service Identity).
Im heimatlichen Shack interessieren mich die Verbindung von Computer und Funkgerät, Antennenselbstbau , ATV und das Basteln von "Gleichstrom bis Mikrowelle".
Der Bau von automatischen Stationen ist für mich eine weitere Herausforderung. Gebaut habe ich zwei ATV-Repeater und einen APRS-Digi, sowie eine APRS-Ballon-Bake.
DB0HL-ATV-Relais Hermsdorf Waldsiedlung
DB0REV-ATV-Relais auf dem Wetzstein
DB0SHK-APRS-Digi Saale-Holzland-Kreis
DA5OBT-APRS-Bake in bemannten Luftfahrzeugen (Ballon)